Die Welt aus dem Weltraum betrachten

Wegbereiter grüner Mobilität

Nachhaltigkeit bei Vossloh

Mobilität ist ein Wesensmerkmal des Menschen und maßgeblich für unsere soziale, ethnische, kulturelle und natürlich auch wirtschaftliche Entwicklung verantwortlich. Das Versprechen von Vossloh, „enabling green mobility“, steht für das Bekenntnis des Unternehmens, seine Geschäfte nachhaltig zu führen. Als Teil seiner Unternehmensvision will Vossloh den Weg für eine nachhaltige, sichere und bedarfsgerechte Mobilität ohne Emissionen auf der Schiene ebnen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Nachhaltigkeit ist einer der fünf Grundwerte des Unternehmens – „Wir übernehmen Verantwortung und kümmern uns um die Welt um uns herum“. 

 

Vossloh ist fest davon überzeugt, dass Unternehmen bei ihren Entscheidungen und ihrem Handeln wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte in Einklang bringen müssen. Langfristiger Erfolg erfordert einen Beitrag zum Wohl der Gesellschaft und die Erhaltung aller Optionen für künftige Generationen. 

2024 Geschäftsbericht

Die Nachhaltigkeitserklärung des Konzerns ist im Geschäftsbericht 2024 zu finden. Sie wurde gemäß den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) erstellt.

Strategischer Rahmen

Das Unternehmen verfolgt eine globale Nachhaltigkeitsstrategie. Ziel ist es, die Nachhaltigkeitsaktivitäten innerhalb des Konzerns zentral auszurichten und zu fokussieren, die eigenen positiven Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft weiter zu verbessern – und ebenso die negativen Auswirkungen zu reduzieren – sowie die Nachhaltigkeitsleistung des Konzerns transparenter zu machen. Vossloh soll damit zu einem Maßstab für Nachhaltigkeit im Bereich der Schieneninfrastruktur werden. Der Vorstand der Vossloh AG hat die Nachhaltigkeitsstrategie und die zugrunde liegenden Leitlinien im Jahr 2021 verabschiedet. Gleichzeitig wurde die Nachhaltigkeitsverpflichtung von Vossloh, in der der Vorstand sein Engagement und seine Ausrichtung unterstreicht und bekräftigt, auf der Website des Unternehmens veröffentlicht. 

Mitteilung zum Fortschrittsbericht 2021

Mitteilung zum Fortschrittsbericht 2020

Warum die Welt grüne Mobilität braucht

Der moderne Mensch ist in Bewegung. Fortschrittliche Verkehrstechnologien haben die Welt längst zu einem Dorf gemacht. Die Internationalisierung und die damit verbundene Arbeitsteilung haben zudem zu enormen globalen Warenströmen geführt, die weiter zunehmen. Andererseits ist der Verkehrssektor für rund ein Viertel aller CO2-Emissionen weltweit verantwortlich.

 

Die Dekarbonisierung des Verkehrssystems ist im Kampf gegen den Klimawandel unverzichtbar. Der Weg zu weniger Emissionen im motorisierten Verkehr liegt in der Stärkung des umweltfreundlichsten Verkehrsträgers im Modal Split: der Schiene. Weltweit entfallen neun Prozent des Personenverkehrs und sieben Prozent des Güterverkehrs auf die Schiene – aber nur drei Prozent des Energieverbrauchs und vier Prozent der CO2-Emissionen des gesamten Verkehrssektors. In der Europäischen Union ist der Anteil des Sektors an den CO2-Emissionen trotz seines höheren Anteils an der Verkehrsleistung mit nur 0,5 Prozent sogar noch geringer.

 

Übersetzt in den Alltag bedeutet dies, dass ein Fahrgast in einem Zug bis zu 70 Prozent weniger CO2 verursacht als in einem Elektroauto. Und die Bahnstrecke verbraucht weniger Platz als eine dreispurige Autobahn mit vergleichbarer Kapazität.

Wie wir Nachhaltigkeit leben

Im modernen Verständnis von nachhaltigem Wirtschaften dürfen wir nicht mehr verbrauchen, als in Zukunft nachwachsen, regeneriert oder wieder verfügbar gemacht werden kann. Tatsächlich verbraucht die Menschheit derzeit jedoch die Ressourcen von 1,7 Planeten Erde pro Jahr.

 

2015 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“. Diese umfasst 17 „Ziele für nachhaltige Entwicklung“. Dabei handelt es sich um politische Ziele der Vereinten Nationen (United Nations, UN), die eine nachhaltige Entwicklung auf wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Ebene sicherstellen sollen und für alle Länder weltweit gelten. Unternehmen können über ihre Fortschritte bei der Erreichung dieser Ziele berichten.

 

Seit Anfang 2020 beteiligt sich Vossloh aktiv an der UN-Initiative Global Compact, in der sich Unternehmen zur Einhaltung von Mindeststandards in den Bereichen Umwelt und Soziales verpflichten und über ihre Fortschritte berichten. Mit der Unterstützung der Prinzipien des UN Global Compact bekräftigt Vossloh seinen Beitrag zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele bis 2030. Dieses Engagement konzentriert sich auf sechs der 17 SDGs. Dazu gehören:

  • SDG 5: Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen
  • SDG 6: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
  • SDG 8: Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
  • SDG 9: Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
  • SDG 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
  • SDG 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.

 

Mit dem Green Deal hat die Europäische Union eine zentrale Wachstumsstrategie mit dem Ziel festgelegt, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Der Green Deal umfasst ein Maßnahmenpaket zur ökologischen Modernisierung von Wirtschaft, Energie, Industrie, Verkehr, Landwirtschaft und Finanzsystem – unter dem Leitprinzip „Entkopplung des Wirtschaftswachstums vom Ressourcenverbrauch“. Mit seinem Kernziel der Klimaneutralität bis 2050 ist der Green Deal unter anderem durch die EU-Taxonomie für nachhaltige Investitionen und die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) politisch und rechtlich verankert.

 

Vossloh berichtet seit 2021 gemäß der EU-Taxonomie-Verordnung. Das standardisierte Klassifizierungssystem definiert und bewertet ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten. Die Zahlen unterstreichen das nachhaltige Geschäftsmodell von Vossloh: 100 % des Umsatzes sind als taxonomiefähig klassifiziert, da sie in ökologisch nachhaltigen Sektoren erzielt werden, und 67 % als taxonomiekonform, da sie neben ökologischen auch soziale Ziele unterstützen.

 

Nachhaltigkeit ist in vielfältiger Weise im Unternehmen verankert – in der Strategie, den Managementsystemen, dem Risiko- und Chancenmanagement sowie in der Berichterstattung in Form der Konzern-Nachhaltigkeitserklärung, die seit 2024 den neuen europäischen Berichtsstandards entspricht. 

Sieben globale Nachhaltigkeitsinitiativen prägen die tägliche Arbeit bei Vossloh:

  • CO2-Neutralität bis 2030 (Scope 1 & 2): Die Reduzierung der eigenen Treibhausgasemissionen ist eines der wichtigsten Nachhaltigkeitsziele von Vossloh. In diesem Rahmen erstellt jeder Geschäftsbereich Dreijahresbudgets für den Energieverbrauch und die CO2e-Emissionen (CO2-Äquivalente), um die erforderlichen Reduktionsziele zu erreichen. Zusätzlich wurden Übergangspläne bis 2030 festgelegt.
  • 90 Prozent nachhaltiger strategischer Beschaffungsanteil bis 2025, um sicherzustellen, dass die strategischen Lieferanten des Unternehmens die Menschenrechte achten, neue Vorschriften einhalten und faire Geschäftspraktiken in der Lieferkette durchsetzen.
  • Jährliche Reduzierung der Häufigkeit von Arbeitsunfällen um 20 Prozent, da Vossloh sicherstellen muss, dass alle Mitarbeitenden – die wertvollste Ressource des Unternehmens – jeden Tag sicher und gesund nach Hause kommen.
  • Wertorientierte Vossloh-Führungsprinzipien: 80 Prozent der Führungskräfte werden diese bis 2025 anwenden. Um effizient arbeiten zu können, müssen die Mitarbeitenden gemeinsame Werte teilen und entsprechend handeln.
  • Umsetzung einer konzernweiten Diversity- und Gleichstellungsrichtlinie. Talente sind weder einheitlich noch kommen sie aus einer einzigen Region. Um die Besten zu gewinnen, muss Vossloh daher von Natur aus vielfältig und inklusiv sein. Und um Talente zu halten, ist Chancengleichheit ein Muss.
  • Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks der Produkte und Dienstleistungen von Vossloh entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dazu gehört, bestehende Praktiken und Designs zu hinterfragen und den Kunden zunehmend energie-, wasser- und materialeffiziente Produkte und Dienstleistungen anzubieten.
  • Corporate-Volunteering-Programm, um uns als guter Corporate Citizen in den lokalen Gemeinschaften zu engagieren, in denen unsere Geschäftsbereiche ansässig sind: ein Arbeitstag pro (Vollzeit-)Mitarbeitendem pro Jahr zur Unterstützung lokaler Gemeinschaften und gemeinnütziger Projekte.
7 Nachhaltigkeitsziele

Anerkannt von unabhängigen Institutionen

Unsere Nachhaltigkeitsleistung wurde wiederholt ausgezeichnet. Ende 2024 wurde Vossloh von EcoVadis für seine herausragenden Leistungen im Bereich Nachhaltigkeit mit der begehrten Goldmedaille ausgezeichnet. Damit gehörte der Konzern zu den besten 4 % aller von EcoVadis bewerteten Unternehmen weltweit. Die neuerliche Prüfung in 2025 lieferte Vossloh die Silbermedaille. 

 

Ebenfalls Ende 2024 gewann Vossloh den renommierten Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Mobilität und Logistik. Eine hochkarätige, interdisziplinäre Expertenjury würdigte die Leistungen von Vossloh bei klimafreundlichen, innovativen und effizienten Mobilitätslösungen im Bereich der Schieneninfrastruktur. Die Jury hob auch die internen Erfolge des Konzerns bei der Wahrnehmung seiner sozialen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden, beim effizienten Einsatz von Ressourcen und Energie sowie beim Aufbau nachhaltiger Lieferketten hervor.

 

Da die Finanzierung des Konzerns nun an die Nachhaltigkeitsleistung von Vossloh gekoppelt ist, führen die guten Bewertungen in den führenden internationalen Nachhaltigkeitsratings von ISS ESG und MSCI ESG Research zu attraktiven Zinssätzen.

Ziele für die Zukunft

Stillstand bedeutet Rückschritt. Vossloh hat sich daher ehrgeizige Ziele gesetzt, darunter:

  • Regelmäßige Priorisierung von Zielen und Initiativen: nachhaltige Erfüllung aller gesetzlichen Anforderungen, Fokus auf Dekarbonisierung und Arbeitssicherheit
  • Verbesserung der eigenen Standards und Instrumente: erweiterte Messbarkeit der Nachhaltigkeitsleistung, insbesondere der Scope-3-Emissionen, Erhöhung der Widerstandsfähigkeit durch aktives Risikomanagement
  • Umsetzung nachhaltiger Lösungen: klimaneutrale Fertigung, Ressourcenschonung durch Recyclingmanagement, Digitalisierung
  • Weitere Verankerung der Nachhaltigkeit in der DNA von Vossloh: weitere Optimierung der Organisation, der Anreizsysteme, noch stärkere Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in Innovation und Entwicklung.

 

Vossloh arbeitet für seine Kunden auf das große Ziel einer höheren Gleisverfügbarkeit – und damit einer höheren Zuverlässigkeit für die Bahnen. Die Zukunft der nachhaltigen Mobilität wird multimodal sein und daher maßgeblich von einem reibungslosen Übergang zwischen den einzelnen Verkehrsträgern geprägt sein. Das zuverlässige und nahtlose Zusammenspiel von Zügen, Bussen, Carsharing und E-Scootern wird entscheidend dafür sein, ob Menschen bereit sind, ihr Mobilitätsverhalten dauerhaft zu ändern – für die grüne Mobilität von morgen.