Mobiles Abbrennstumpfschweißen von oben, aufgenommen mit einer Drohne.

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Mobiles Abbrennstumpfschweißen

Fortschrittlichste Technologie zur Herstellung eines nahtlosen Gleiskörpers

Schienenverbindungen sind die sensibelste Zone jeder Bahnstrecke. Ob bei der Technologie, den Geräten oder den verantwortlichen Experten – stets ist höchste Qualität gefordert. In Ergänzung zu den stationären Leistungen in den eigenen Werken bietet Vossloh auch mobile Schweißlösungen an – für jede Strecken- und Gleisart, Region und Kundenanforderung.

 

Mit Maschinen und Experten sorgt Vossloh auf den Baustellen für ein komplett lückenloses Gleis – ein Gleis, dessen Schienen nicht durch Laschen verbunden, sondern durchgehend verschweißt sind. Abbrennstumpfschweißen (RA-Schweißen) ist dabei die modernste und qualitativ hochwertigste Schienenschweißtechnik. Hierfür verwenden wir mobile Abbrennstumpf Schweiß-LKWs (Zwei-Wege Fahrzeuge) oder unser mobiles Schweißwerk (semi-stationär). Das aluminothermische Gießschmelzschweißen kommt bei Weichen sowie auf speziellen Schienenstrecken zur Anwendung.

RA-Schweißen Mobiles Abbrennstumpfschweißen

Das Abbrennstumpfschweißen, auch RA-Schweißen genannt, ist die modernste und hochwertigste Technik zur Langschienenherstellung und wird weltweit in allen stationären Werken eingesetzt. Vossloh verwendet diese Technik seit über 20 Jahren auch direkt im Gleis. Montiert auf Zweiwegefahrzeugen liefern die Schweißmaschinen ein Höchstmaß an Qualität, Wirtschaftlichkeit und Flexibilität bei der Herstellung lückenloser Gleise. Die Abbrennstumpfschweiß-Teams waren bereits auf vier Kontinenten im Einsatz. 

Technologie: Vollautomatischer Prozess

Das mobile Abbrennstumpfschweißen ist ein hochautomatisierter Prozess, bei dem die Schienenenden durch Widerstandserwärmung mittels hoher Stromstärke bis zur erforderlichen Schweißtemperatur erhitzt und anschließend mittels großen hydraulischen Drucks gegeneinandergepresst – ohne dass Fremdmaterial eingebracht wird.

Und so funktioniert es. Die verschiedenen Arbeitsschritte des RA-Schweißvorgangs unter Beachtung der Arbeitsrichtung:

Vollautomatischer Prozess Von Anfang

Vorbereitung der Schienenenden durch Kontaktschliff

Einspannen & exakte Ausrichtung der Schienenenden

Abbrennstumpfschweißen

Vollautomatischer Prozess Bis Ende

Entgraten & Grobschliff

Feinschliff

Gemäß Vorgaben erfolgt der Spannungsausgleich, z.B. mit einem hydraulischen Ziehgerät

Zertifikate

Verfahrens- und maschinenseitig verfügt Vossloh über zahlreiche Länderzulassungen sowie die ausreichenden Kapazitäten, um sowohl Großbaustellen, wie beispielsweise auf den Schnellfahrstrecken in Deutschland, als auch das Follobanen-Tunnelprojekt in Norwegen erfolgreich und termingerecht auszuführen.

Zertifikate

Faktencheck & Vorteile:

  • Höhere Qualität & Festigkeit (etwa 500 kN größere Biegekraft gegenüber einer Thermit-Schweißung bei Schienenprofil 60E1)
  • Größere Prozessstabilität & hohe Reproduzierbarkeit des Ergebnisses in der Massenproduktion durch Prozessorsteuerung ¨ Verzicht auf zusätzliche Ultraschallprüfung in Deutschland
  • Effizient für schnellen Arbeitsfortschritt: Mindestens vier RA-Schweißungen pro Stunde garantiert. (Unter bestimmten Bedingungen sind auch mehr Schweißungen ausführbar, z.B. durch Änderung des Baustellenablaufprozesses oder semi-stationäres Arbeiten.) 
  • Kein Fremdmaterial -> wesentlich arbeitsschutzsicherer & umweltfreundlicher:
    • deutlich weniger Rauch und Staub
    • erheblich weniger Abfall, der zudem recyclingfähig ist
    • keine Schlacke- oder Schweißrückstände
    • keine Form oder Verpackung etc., nur die abgescherte Wulst
    • verringerter logistischer Aufwand
    • Automatisches Abscheren des Schweißgrats
  • Unbeeinträchtigt von Witterungseinflüssen anwendbar
  • Weltweit einsetzbar:
    • Umgebungstemperatur von -10 bis +55° C
    • Maximale Arbeitshöhe bis 3.000 m über NN
  • Geschwindigkeiten:
    • Straße (Zweiwegefahrzeug): 80 km/h
    • Gleis: 20 km/h
  • Schnelles Ein- und Ausgleisen 
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Mobiles Schweißen - Technisches Datenblatt PDF

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Einige Referenzprojekte Schweißen in Norwegens längstem Eisenbahntunnel

Herzstück des Follo Line (Follobanen)-Projekts ist der fast 20 Kilometer lange, zweiröhrige Eisenbahntunnel, der bei seiner Fertigstellung Ende 2021 der längste in Skandinavien sein wird. Der Neubau der 22 km langen zweigleisigen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen dem Osloer Hauptbahnhof und dem neuen Bahnhof in Ski, südlich von Oslo, erstreckte sich über mehrere Projektphasen. Im Rahmen der abschließenden Eisenbahninfrastrukturmaßnahmen wurde Vossloh mit den mobilen Schweißarbeiten zur Herstellung des lückenlosen Gleiskörpers beauftragt. Diese fanden zwischen dem 23. August und 20. September 2021 statt.

Da die Strecke für Geschwindigkeiten bis 250 km/h ausgelegt ist, entschieden sich die Experten für das Abbrennstumpfschweißen. Zudem ist Vossloh das einzige Unternehmen mit einer maschinengebundenen Zulassung für Norwegen inkl. der Dauerschwingprüfung für Schienenstöße gemäß EU-Norm EN 14587-2:2009-08 als qualitativer Nachweis von Mindestbelastbarkeit und Standardabweichung (durchgeführt nach der anspruchsvolleren Treppenstufenmethode).

  • Tunnellänge: fast 20 km lang, zwei-röhrig
  • Hochgeschwindigkeitsstrecke: 250 km/h (verbindet Oslo mit Südnorwegen)
  • Anzahl der Schweißnähte: 694 in nur fünf Wochen
  • Schichten: 25 in nur fünf Wochen 

Schweißen im schwedischen Stahlwerk

Für den Auftraggeber GRK Sverige AB wurden im Stahlwerk von H2 Green Steel 1.400 RA-Schweißungen durchgeführt. Gearbeitet wurde mit 20 m langen Schienen der Profile R350 LHT und 60E1. Geplant waren 14 Schichten im Juni 2025; doch konnte das Projekt drei Tage früher abgeschlossen werden. Da das Schweißverfahren in Schweden nicht verbreitet ist, war das Interesse sehr groß. Darüber hinaus wurde geschliffen: die Weichen mit Flexis und die neue Werkstrecke mit dem HSG-city.

Auf der Hauptstrecke zwischen Malmö und Stockholm mussten 11 km Gleis ausgetauscht und der Verkehr notgedrungen verlangsamt werden. In nur zehn Tagen führte das Team 320 RA-Schweißungen durch, sodass der Normalbetrieb wieder in vollem Tempo aufgenommen werden konnte.

Semi-stationäres Abbrennstumpfschweißen

Um die Qualität eines Schweißwerks auch vor Ort zu bieten, entwickelte Vossloh das mobile Schweißwerk für Großprojekte. Es ist modular aufgebaut, u. a. mit Spezialwaggons und einem Abbrennstumpfschweißelement. Viele Baustellen können damit schneller, einfacher und kostengünstiger versorgt werden.

 

Im mobilen Schweißwerk werden die Grundschienen aus den Walzwerken in unmittelbarer Baustellennähe zu Langschienen verschweißt. Dieses Konzept vereint die Qualität des stationären Werks mit den logistischen Vorteilen der mobilen Abbrennstumpfschweißtechnik.

Vorteile im Überblick:

  • Verschweißen von Kurzschienen in Baustellennähe
  • Herstellung von Langschienen bis 400 m Länge direkt auf Spezialwagen
  • Kostenersparnis durch Minimierung der Transportwege für Langschienen
  • Vereinfachte Logistik durch bedarfsgerechte Produktion vor Ort
  • Schneller Baufortschritt durch den Einsatz von Langschienen
  • Eigene Stromversorgung
  • Geeignet für alle gängigen Schienenprofile und -güten

Szenarien: Wann lohnt sich ein mobiles Schweißwerk?

  • Projekte sind besonders umfangreich oder langfristig
  • Langschienen können nicht angeliefert werden oder die Anlieferung ist zu aufwändig
  • Die Strecke erfordert eine hohe Schienen- und Schweißqualität. 

Referenz: Sneltram-Projekt in Utrecht, Niederlande

  • Ertüchtigung der SUNIJ-Lijn für den Einsatz von Niederflurwagen
  • Wegen sehr enger Bogenradien – typisch für Straßenbahnstrecken – Errichtung von drei Schweißdepots für die Langschienenproduktion in Baustellennähe
  • Über 850 Schweißungen
  • Reduzierte Schienentransporte & Schweißungen im Gleis
  • Minimierter Zeitdruck & erhöhte Arbeitssicherheit (weniger Personen im Gleis)
  • Highlight: Rekordverdächtige fast 60 Schweißungen innerhalb von neun Stunden 

Aluminothermisches Gießschmelzschweißen

An Weichen, Bahnübergängen und als Schlussschweißung werden SKV (Schweißen mit kurzer Vorwärmung) durchgeführt. Bei diesem aluminothermischen Gießschmelzverfahren wird durch einen exothermen Prozess aus Aluminiumgranulat und Eisenoxid flüssiger Stahl erzeugt und in den mit Formen umkleideten Schienenstoß geleitet. Zum Nachweis der sicheren, fehlerfreien Verbindung müssen anschließend Ultraschallprüfungen ausgeführt werden. 

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