System Flexis

… sind spurgeführt, wodurch die Längs- und Querprofilbearbeitung über die gesamte Strecke (nach EN 13231:3-2012) gleichbleibt. Aufgrund der geringen Anpressdrücke sind Schleifriefen oder thermische Materialveränderungen ausgeschlossen. Außerdem lässt sich jedes Gerät auf die vorhandene Spurweite einstellen. Die Vielseitigkeit des Systems zeigt sich auch in der Bearbeitung sämtlicher Schienenarten und -profile. Flexis ist europaweit und für Kunden aus den unterschiedlichsten Bereichen auf Hochgeschwindigkeitsstrecken der Staatsbahnen, auf klassischen Vollbahnstrecken und im Nahverkehr.

Die effiziente Hot-Spot-Bearbeitung setzt sich bei der Beseitigung von Schleuderstellen, die in der Regel als Einzelfehler gelten, fort. Diese entstehen an Steigungen vor Signalen oder in Abschnitten, an denen immer wieder Fahrzeuge zum Stehen kommen und wieder anfahren müssen. Durch den variablen und unabhängigen Einsatz der Flexis-Maschinen können auch weitere punktuelle Schienenfehler, wie Squats, Eindrückungen oder spitz liegende Schweißungen innerhalb kürzester Zeit beseitigt werden.

Schienenauszüge stellen aufgrund ihrer Konstruktion für schwere Schienenbearbeitungsmaschinen eine besondere Herausforderung dar. Sie lassen sich mit Fräsmaschinen gar nicht und mit schienengebundenen oder Zweiwege-Schleifmaschinen nur bearbeiten. Hinzu kommen:

Durch die individuelle und mobile Einsatzmöglichkeit von Flexis können Schienenauszüge in kurzer Zeit und ohne hohen logistischen Aufwand regelkonform bearbeitet werden.

In der kalten Jahreszeit werden die Schienenfahrflächen von Bahnübergängen besonders beansprucht. Für eine schnelle Räumung des Bahnübergangs bei einer Zugannäherung wird besonders viel gestreut. Das dabei verwendete Granulat wird von den Straßenfahrzeugen in den Überweg verteilt und kommt auch auf der Schienenfahrfläche zum Liegen. Bei den nächsten Zugüberfahrten wird die Schiene sowohl in diesem als auch im umliegenden Bereich massiv geschädigt. Weiterhin können sich Einzelteile negativ in den Radreifen einfahren und sowohl das Rad, als auch die Strecke länger in Mitleidenschaft ziehen. Deshalb können Schienenfehler die im Bereich von schienengleichen asphaltierten Bahnübergängen liegen über den straßenseitigen Zugang schnell mit Flexis bearbeiten.

1. Schiene in unbearbeitetem Zustand
2. Während der Bearbeitung durch das System Flexis
3. Nach der Bearbeitung durch das System Flexis

Flexis verbindet die adäquate Bearbeitung mit wirtschaftlicher Performance. Mit Beginn der Sperrpause werden die Maschinen innerhalb kürzester Zeit direkt am Einsatzort eingegleist, wobei Sperrpausen ab zehn Minuten effektiv mit Flexis genutzt werden können. Somit nehmen die Arbeiten zeitlich keinen störenden Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Bahnnetzes. Durch Einhaltung der im GUV-Regelwerk festgelegten Räumzeit von 20 Sekunden ermöglicht Flexis eine schnelle und unkomplizierte Schienenbearbeitung. Dabei ist ein Ausbau von Gleisschaltmitteln nicht erforderlich.

Der Einzigartigkeit jeder Weiche entsprechend, betrachtet das Team jeden Bereich der Weiche und bearbeitet jede Komponente differenziert nach seinen Anforderungen. Die Topfscheiben der Maschinen werden flexibel in Position gebracht, um den kompletten Schienenkopf von der Fahrfläche bis zur Fahrkante zu bearbeiten, bis die angestrebte Geometrie erreicht ist.

Je nach gefordertem Leistungsumfang kann das System Flexis sowohl in Maschinen- als auch Mitarbeiterstärke angepasst und vorausschauend geplant werden. Größere Einsatzteams werden oft bei der Weichen-Neuschienenbearbeitung angefragt oder bei Weichen ab einem Radius von 1.200 m. Im Schnitt dauert ein Neulagenschliff einer Weiche mit einem 300 m Radius ca. drei Stunden. Je nach Größe des Einsatzteams lässt sich die Bearbeitungszeit einer Weiche um bis zu 40 % reduzieren.

Bei Materialabträgen über 0,5 mm kann eine kombinierte Weichenbearbeitung mit dem Frästruck die Bearbeitungszeit erheblich verkürzen, da das händische Nachschleifen mit Flexis auf ein Minimum reduziert wird. Durch diese Verfahrensweise können mehrere Weichen pro Schicht und diverse Anschlusslängen Gleis bearbeitet werden.

Aufgrund der geringen Betriebserschwerniskosten und der einfachen Logistik ergänzt Flexis schwere Schienenbearbeitungsmaschinen, deren Fokus auf Leistung liegt. Die Arbeitsteilung mit Großmaschinen ist zum einen auf kürzeren Abschnitten sinnvoll – durch Angleicharbeiten an Weichenverbindungen und Isolierstößen. Zum anderen kann eine Bearbeitung durch Großmaschinen nicht möglich oder unwirtschaftlich sein. So erfordern einfache und doppelte Kreuzungsweichen und Kreuzungen konstruktionsbedingt eine diffizile Bearbeitung. „Echte Handarbeit“ ist auch bei Herzstücken mit abgesenkter Spitze oder überhöhten Flügelschienen gefragt. Gleiches gilt für Schienenauszüge. Ihre herausfordernde regelkonforme Aufbereitung erfolgt durch die individuelle und mobile Einsatzmöglichkeit von Flexis ganz ohne logistischen Aufwand in kurzen Sperrpausen.

Strecken mit einer Längsneigung von > 40 ‰, wie die des Mont-Blanc-Express in Frankreich, gelten als Steilstrecke und dürfen von herkömmlichen Schienenfahrzeugen nicht ohne besondere Auflagen (zusätzliche Bremslok o.ä.) befahren werden. Die autarken Einsatzmöglichkeiten von Flexis ermöglichen selbst auf der steilsten Bahnstecke Europas ohne Zahnrad mit extremen Steigungen von bis zu 90 ‰ eine Schienenbearbeitung ohne größeren Aufwand.

Um den erforderlichen Abtrag so gering wie möglich zu halten, wird die Weiche vor jeder Bearbeitung präzise gemäß EN 13231:3-2012 vermessen. Neben der Aufnahme des Längs- und Querprofils gehört auch die Detektion von Head Checks mittels Wirbelstromtechnik zum Standardprozess. Im Rahmen der Nachweis-Dokumentation kommt die Messung des Höhenabtrags und der Rauigkeit hinzu.

Selbstverständlich kann das System Flexis auch auf Rillenschienen im Nahverkehrsbereich zum Einsatz kommen.

• System Flexis – Weichen-Instandhaltung total (Technisches Datenblatt) PDF (570,55 KB)