Mit High Speed Grinding hat Vossloh die Schieneninstandhaltung revolutioniert. Indem Schienenfehler in einem frühen Stadium beseitigt werden, genügt ein Abtrag von 0,1 mm, um die aufgehärtete Schicht auf der Schienenoberfläche zu entfernen. Somit verlängert der HSG-Schleifzug auf Vollbahn- und Hochgeschwindigkeitsstrecken die Schienenlebensdauer um bis zu 100 %. Dank der hohen Arbeitsgeschwindigkeit von bis zu 80 km/h lässt er sich flexibel in den Fahrplan einpassen, ganz ohne Streckensperrungen und Streckenvorbereitungen. Die innovative Technik des HSG-2 ermöglicht Non-Stopp-Schleifen von bis zu 60 km Schienenstrecke, sorgt darüber hinaus durch eine Absaugtechnik und Funkenleitbleche für eingeschränkte Staub- und Funkenemission und mindert effektiv Geräuschemissionen durch Zugverkehr von bis 10 Dezibel.
Neben der reinen Schienenbearbeitung ist der Schleifwagen auch Diagnosefahrzeug. Das smarte Update umfasst Sensorik für die Längs- und Querprofilmessung sowie die Wirbelstromprüfung und schafft die Datenbasis für Smart Maintenance – Vosslohs einzigartig effizientes Instandhaltungskonzept.
Die bei jeder Überfahrt erhobenen Zustandsdaten der Schienen werden cloudbasiert in mapl-e implementiert. In der von Vossloh entwickelten App wird der Schienenzustand intuitiv verständlich visualisiert und die wirtschaftlichste Bearbeitungsmethode empfohlen und deren Durchführung kalkuliert.
Durch die nun zustandsbasierte Schieneninstandhaltung werden auf effizienteste Weise schwere Schienenfehler, Langsamfahrstellen und frühzeitige Schienenwechsel vermieden.

Das patentierte High Speed Grinding Verfahren
So wenig wie möglich, so viel wie nötig – dank smarter Instandhaltungsplanung und ausgefeilter Technologie wird beim High Speed Grinding gezielt nur wenig, wertvolles Schienenmaterial entfernt und so die aufgehärtete Randschicht abgetragen und gleichzeitig das Quer- und Längsprofil optimiert.
Dazu verfügt der HSG-2 über spezielle Schleifsteine, die in Reihen angeordnet sind und durch den Vortrieb des Fahrzeugs über die Schiene rotieren. Das Besondere daran: Die Ausrichtung der Schleifkörper lässt sich stufenlos anpassen und so genau auf das gewünschte Ergebnis einstellen. Und da sie passiv agieren und der hydraulische Anpressdruck während des laufenden Betriebs kontinuierlich überwacht wird, können Schleiffehler wie z. B. periodische Schleifmarken oder Blauschliff gar nicht erst entstehen.
Durch die Rotation wird der Schleifspan fortgeschleudert und setzt die Poren des Schleifkörpers nicht zu. Anders als bei Rutscherstein-Maschinen kann der Selbstschärfungsprozess ungehindert ablaufen.
Besonders effizient und sicher
Die zwölf eng angeordneten Schleifkörper je Schleifbalken bilden quasi ein „Schleiflineal“, das Welligkeit auf der Schiene ganz automatisch glättet. Der HSG-2-Schleifzug verfügt über insgesamt vier Schleifaggregate mit jeweils Vierfach-Revolvermagazinen, wobei jedes Magazin mit 96 Schleifkörpern bestückt ist. Daraus lässt sich eine Reichweite pro Schleifkörperreihe ca. 30–40 km beträgt. Gleichzeitig ermöglicht das Vierfach-Revolvermagazin den Austausch verschlissener Schleifreihen gegen neue binnen 3 Sekunden während der Fahrt. Somit erzielt der HSG-2 eine Schichtleistung von bis zu 240 km non-stopp – ohne dass ein Crew-Mitglied den Zug verlassen muss.
Sind die Schleifkörper aller vier Reihen abgenutzt, erfolgt ihr einfacher und schneller Austausch während eines möglichen Halts im Bahnhof durch das Einsatzteam im Innenraum des HSG-Schleifzuges. Rüstzeiten belaufen sich dank Schnellwechselsystem auf nur 15 Minuten.


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Keine Streckensperrungen oder Vorbereitungen
Der HSG-2 ist weltweit der einzige Schleifzug, der mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h das Schienenprofil im laufenden Zugverkehr bearbeiten und Weichen mit beweglichem Herzstück durchschleifen kann. Streckensperrungen und aufwendige Vorbereitungen gehören damit der Vergangenheit an. Aufgrund der speziellen Positionierung der Schleifaggregate müssen Schaltmittel nicht im Vorfeld ausgebaut und die Schiene kann nach jeder Bearbeitung sofort wieder regulär befahren werden.
In Kombination mit Flexis lassen sich Streckenabschnitte vollständig präventiv und betriebsschonend bearbeiten.
Kaum Staub und Funkenflug
Die beidseitige Absaugvorrichtung rechts und links der Schleifkörper fängt den entstehenden Schleifstaub effektiv auf und lagert ihn in einem integrierten Staubbunker ein. Dieser verfügt über ein hohes Fassungsvermögen, so dass eine Schichtleistung von 250 km ohne Leerung problemlos möglich ist. Darüber hinaus erzeugen die rotierenden Schleifkörper vergleichsweise geringen Funkenflug.
Fischgrät statt Lärm
Insbesondere das typische Pfeifen nach dem Schienenschleifen bleibt aus! Dafür zeichnet auch das Schliffbild verantwortlich. Bei HSG entstehen keine typischen Facetten und ein Überhitzen oder Einschleifen (Blauschliff) ist ausgeschlossen.
Mit einer erzielten Rauheit zwischen Ra 4–8 µm stellt HSG ein sehr effizientes Verfahren zur Lärmreduzierung dar. Eine geringe Rauheit dient ebenso der Serien-Squat-Prävention, wie jüngste Erkenntnisse zeigen. Durch weitere Überfahrten mit feinen Schleifkörpern können auch Rauheiten <4 µm hergestellt werden.






