
Vossloh gehört zu den technologisch führenden Anbietern in der Bahninfrastruktur. Um den spezifischen Erwartungen der Kunden in den einzelnen Marktregionen nachhaltig gerecht zu werden und die eigene Marktposition weiter zu stärken, investiert das Unternehmen kontinuierlich in die Weiterentwicklung und Optimierung seiner Produkte und Dienstleistungen. Ziel dabei ist es, innovative Bahntechniklösungen zu erarbeiten und diese zum Vorteil des Kunden umzusetzen.
In regelmäßigen Innovationsforen erhalten die Experten der Geschäftsbereiche Raum, losgelöst vom Tagesgeschäft kreative und innovative Entwicklungsansätze zu generieren, ganzheitlich zu analysieren und zielgerichtet weiterzuentwickeln. Dies hat einen entscheidenden Vorteil: Durch die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Geschäftsfelder im Vossloh-Konzern werden Produkte und Dienstleistungen mit klarem Fokus auf eine optimale Gesamtlösung entwickelt. Konzernübergreifend beschäftigten sich die F&E-Experten mit den Folgen der steigenden Gleisbelastungen und dem daraus resultierenden Verschleiß von Oberbaukomponenten ebenso wie mit den Auswirkungen hochfrequenter Vibrationen. Die Zielsetzung der Entwicklungstätigkeiten im Vossloh-Konzern konzentriert sich somit im Wesentlichen auf drei übergeordnete Kernthemen: Verlängerung des Lebenszyklus, Verbesserung der Streckenverfügbarkeit und Lärmreduktion.
Lärmreduzierung

Die Reduzierung von Lärm und eine verbesserte Schienenakustik spielen für die gesellschaftliche Akzeptanz des Schienennah- und -fernverkehrs eine immer größere Rolle. Das F&E-Team des Geschäftsbereichs Core Components hat sich 2016 primär dieser Anforderung gewidmet. Im Zentrum der Entwicklungsarbeit standen dabei die Entwicklung neuer sowie Optimierung bestehender Produkte durch Einsatz neuartiger Materialen für Befestigungskomponenten und -gesamtsysteme. Dank eigener Teststände – im Werk in Suzhou, China, wurde 2016 ein Systemprüfstand für Schienenbefestigungssysteme in Betrieb genommen – und der engen Zusammenarbeit mit externen Partnern konnten zusätzliche Erkenntnisse zur Vereinheitlichung von Komponenten, zur Verlängerung der Produktlebensdauer sowie zur Optimierung der CO2-Emissionen der Produkte gewonnen werden. Die im Jahr 2014 begonnenen Untersuchungen von Schienenbefestigungen unter Extrembelastungen des Schwerlastverkehrs wurden 2016 ebenfalls weitergeführt und vertieft, ebenso wie neue Ansätze zur Oberflächenbeschichtung von Metallteilen.
Kontinuierliche Weiterentwicklung der Weichensysteme
Die personellen und technischen F&E-Aktivitäten des Geschäftsbereichs Customized Modules sind seit 2015 in dem neuen Technologiezentrum in Reichshoffen zentral gebündelt. Die Zielsetzung der Forschungs- und Entwicklungsarbeit liegt hier in der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Weichensysteme für einen optimalen Schienenkontakt, geringeren Verschleiß und damit für minimalen Wartungsaufwand und maximale Lebensdauer. 2016 arbeitete Vossloh intensiv an neu entwickelten Weichensystemen und Systembestandteilen; im Frühjahr 2016 wurde eine neue, effiziente Weichenlösung für Feste Fahrbahn zugelassen. Die Techniker entwickelten zudem eine neue Weichenzunge, die für den Einsatz im Schwerlastverkehr in Australien adaptiert wurde, eine neue Dehnungsvorrichtung mit hoher Kapazität für Nordeuropa, eine neue Beschichtung mit geringer Reibung für alle Bahnanwendungen, ein neues Material mit vielversprechenden Fähigkeiten für Tramway-, Metro- oderweitere Bahnanwendungen. Die Testphase ist bereits gestartet. Wie in den Vorjahren erfolgte der größte Teil der Entwicklungsarbeit bei Weichenüberwachungs- und Weichensicherungssystemen entsprechend spezifischen Kundenanforderungen – so unter anderem auch die 2016 initiierte Entwicklung eines neuartigen hydraulischen Antriebssystems für die französische Staatsbahn.
Fokus auf Entwicklung von Produkten für die Schienen- und Weichenbearbeitung
Im Geschäftsbereich Lifecycle Solutions liegt der Fokus auf der weiteren Entwicklung von Maschinen und Systemen für die Schienen- und Weichenbearbeitung. Während in Vorstudien die Machbarkeit geklärt und der Kostenbedarf ermittelt wird, dienen die Projekte der konstruktiven Ausarbeitung und Fertigung von Maschinen und Systemen. Im Geschäftsjahr 2016 standen insbesondere die Vorentwicklung des Schleifzugs HSG-metro für China sowie die Neuentwicklung der Antriebstechnik für die Schienenfräse (High Performance Milling) im Zentrum der Entwicklungstätigkeiten. Auch die Neuentwicklung eines Klemmblocks für Schienentransportsysteme sowie verschiedene Weiterentwicklungen rund um die HSG-city- und HSG-Fahrzeuge waren Schwerpunkte der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten im Geschäftsbereich Lifecycle Solutions.