CO2e-Intensität 50,4 Tonnen CO2e /Mio.€ reduziert
Der Anstieg der Energieintensität ist hauptsächlich auf die Konsolidierung eines indischen Produktionsstandorts, einer Gießerei für Weichenherzstücke, im Geschäftsbereich Customized Modules zurückzuführen. Dagegen konnte trotz des insgesamt höheren Energieverbrauchs die CO2e-Intensität gemessen in CO2e-Ausstoß in Tonnen pro 1 Million € Umsatz trotz Konsolidierung des emissionsintensiven indischen Produktionsstandorts in Summe spürbar reduziert werden. Dies ging auf Effizienzverbesserungen und Einsparungen sowie auch auf die verstärkte Umstellung der Standorte auf grünen Strom zurück.
Für die Ermittlung der Treibhausgasemissionen, die die vor- und nachgelagerten Bereiche betreffen (Scope 3), verfügt Vossloh bislang noch nicht über ausreichende Datengrundlagen.
Die operativen Einheiten des Unternehmens arbeiten mit einer Vielzahl von Maßnahmen daran, die CO2-Emissionen stetig weiter zu verringern. Beim Thema energieeffiziente Produktion gilt konzernweit die „Fabrik der Zukunft“ bei Vossloh Fastening Systems in Werdohl als „Leuchtturm“. Möglichst kurze Wege durch geradlinige Anordnung der einzelnen Stationen, Wechsel des Energieträgers zur Wärmeerzeugung, die hocheffiziente Dämmung der Vergütungsanlage und der Einsatz eines Hocheffizienzbrenners sowie die Modernisierung der Waschanlage mit kleineren und niedriger temperierten Wirkbädern: Das sind einige der Maßnahmen, mit denen in Werdohl der Energieeinsatz pro 1.000 gebogene Schienenklemmen deutlich gesenkt werden konnte. Die Waschanlage beispielsweise arbeitet nach dem Umbau mit einer um 25 % höheren Energieeffizienz als vorher.
Customized Modules schloss 2021 die Neugestaltung der Werteflüsse im Weichengeschäft in Frankreich ab. Die Spezialisierung einzelner Standorte auf bestimmte Fertigungsschritte ermöglicht unter anderem effizientere Produktionsprozesse mit kürzeren Durchlaufzeiten, die sich auch in niedrigeren CO2-Emissionen niederschlagen. Der Geschäftsbereich verfolgte 2021 mehrere Projekte, um geeignete Werksgebäude mit Solardächern auszustatten. Für die Gießerei in Outreau beispielsweise soll so künftig bis zu 15 % des Energiebedarfs klimafreundlich erzeugt werden. Für das Technologiezentrum in Reichshoffen wurden 2021 die Pläne für eine Warmwasserbereitung über Sonnenkollektoren vorangetrieben. Die Fotovoltaikanlage auf dem Werk in Bangalore in Indien wurde 2021 fertiggestellt und liefert bereits Solarstrom. Mehrere Standorte von Customized Modules verfügen über Wallboxen, an denen Mitarbeitende ihre E-Autos kostenlos aufladen können. Parallel unterstützt der Geschäftsbereich Mitarbeitende finanziell beim Kauf eines Elektrofahrrads für den Weg zur Arbeit. An den indischen Standorten in Neu-Delhi und Hyderabad kommen mittlerweile über 75 % der Belegschaft auf von Vossloh gesponserten E-Bikes ins Vossloh Werk und vermeiden damit auf ihrem Arbeitsweg jeglichen CO2-Ausstoß. Dies ist – insbesondere im Vergleich mit den verbreiteten Motorrollern – nicht nur gut für das Klima, sondern fördert auch die Gesundheit der Mitarbeitenden. Mehrere Einheiten des Geschäftsbereichs wechselten 2021 von konventionellen Lieferanten zu Ökostromanbietern.
Im Geschäftsbereich Lifecycle Solutions beziehen seit der Umstellung in Leipzig 2021 nun alle deutschen Standorte Ökostrom. Da zahlreiche Maschinen von Vossloh Rail Services nur mit Dieselkraftstoff betrieben werden können, wechselte das Geschäftsfeld 2021 zu einem Tanktarif, der die CO2-Emissionen kompensiert, indem ein Aufpreis in Klimaschutzprojekte investiert wird. Dieses Kompensationsprogramm wird seitdem auch für alle Dienstwagen des Konzerns in Deutschland genutzt.
Im Geschäftsfeld Tie Technologies erarbeitete 2021 eine interne Expertengruppe verschiedene Vorschläge, um den Energieverbrauch bei der Herstellung von Betonschwellen im Werk in Colorado zu senken. Unter anderem wurden die Leerlaufzeiten von Maschinen reduziert. In enger Abstimmung mit Zulieferern und Kunden begannen zudem systematische Analysen und Tests, wie sich material- und energiesparende Veränderungen bei der Zusammensetzung des Betons sowie bei den Prozessen zur Aushärtung auf die Qualität der Schwellen auswirken. Dabei wurde auch ein Projekt zur Übernahme der CarbonCure-Technologie initiiert. Bei diesem Herstellungsverfahren wird dem frischen Beton aufbereitetes CO2 aus industriellen Abgasströmen beigemischt. Das Kohlendioxid bindet sich dort als Nanomineral ein. Das Verfahren verbessert die Umweltbilanz des Betons, ohne seine Leistungsstärke zu beeinträchtigen.