22.03.2018

Vossloh schlägt Hauptversammlung nach starker Entwicklung im Kerngeschäft in 2017 die Zahlung einer Dividende vor

  • Deutliches Umsatzplus und über Erwartungen liegende Profitabilität in 2017
  • Vossloh Locomotives als nicht fortgeführte Aktivitäten ausgewiesen
  • Erstmals seit Jahren wieder positiver Wertbeitrag im Kerngeschäft
  • Wiederaufnahme von Dividendenausschüttungen, Vorschlag von 1,00 € je Aktie

Die Vossloh AG hat heute ihren Geschäftsbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 veröffentlicht. Die am Anfang des Jahres gesteckten Zielsetzungen wurden dabei insgesamt erfüllt und in Bezug auf wichtige Kennzahlen auch übertroffen. Der Konzernumsatz stieg deutlich um 11,7 % auf 918,3 Mio.€. Die Umsatzsteigerung war insbesondere auf die erstmalige Einbeziehung des Geschäftsfelds Tie Technologies zurückzuführen. Die ursprüngliche Umsatzprognose für den Vossloh-Konzern hatte bei 1,0 bis 1,1 Mrd.€ gelegen. Darin waren Umsätze des mittlerweile als nicht fortgeführte Aktivitäten ausgewiesenen Geschäftsbereichs Transportation von etwa 130 Mio.€ enthalten.

Das im Geschäftsjahr 2017 erzielte Ergebnis vor Zinsen und Steuern, EBIT, des Vossloh-Konzerns betrug 70,3 Mio.€. Es übertraf aufgrund einer außerordentlich guten Geschäftsentwicklung im Geschäftsbereich Core Components den vergleichbaren Vorjahreswert von 57,5 Mio.€ um 22,2 %. Die Profitabilität im Kerngeschäft konnte gegenüber der ursprünglichen Erwartung erhöht werden. Im Jahr 2017 betrug die EBIT-Marge 7,7 % (Vorjahr: 7,0 %).

Erstmals seit Beginn der Neuausrichtung konnte 2017 mit 11,1 Mio.€ wieder ein positiver Wertbeitrag für den Vossloh-Konzern ausgewiesen werden (Vorjahr: -1,5 Mio.€). Verantwortlich hierfür war die positive Geschäftsentwicklung im Geschäftsfeld Fastening Systems. Allerdings lag trotz der deutlichen operativen Ertragssteigerung das Konzernergebnis von Vossloh im Jahr 2017 mit 0,3 Mio.€ unter dem Vorjahreswert von 10,1 Mio.€. Ausschlaggebend für den Rückgang war das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten, das durch eine Wertminderung in Höhe von rund 26 Mio.€ und zudem durch das negative Jahresergebnis des Geschäftsbereichs Transportation belastet war. Insgesamt belief sich das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten im Jahr 2017 auf -35,8 Mio.€. Der Anteil am Konzernergebnis, der auf die Anteilseigner der Vossloh AG entfällt, war im Jahr 2017 negativ. Somit war auch das Ergebnis je Aktie mit -0,50 € negativ (Vorjahr: 0,22 €). Das auf die fortgeführten Aktivitäten entfallende Ergebnis je Aktie war mit 1,74 € positiv und lag klar über dem Vorjahreswert von 1,30 €.

Vor dem Hintergrund der deutlichen Profitabilitätsverbesserung im Kerngeschäft sowie angesichts der weiteren Stabilisierung der Finanzlage haben Vorstand und Aufsichtsrat der Vossloh AG beschlossen, der Hauptversammlung 2018 eine Dividendenausschüttung in Höhe von 1,00 Euro je Vossloh-Aktie vorzuschlagen. Die voraussichtliche Ausschüttungssumme beläuft sich damit auf rund 16 Mio.€.

Dazu Andreas Busemann, Vorsitzender des Vorstands der Vossloh AG: „2017 entwickelte sich unser Kerngeschäft ausgesprochen gut. Unser Einstieg in das Geschäft mit Betonschwellen verlief bemerkenswert erfolgreich, und wir gehen davon aus, im Verlauf des Geschäftsjahres 2018 das in Kiel ansässige Lokomotivengeschäft verkaufen zu können. Nach den harten Einschnitten der Vorjahre ist die Beteiligung unserer Aktionäre am Erfolg des Unternehmens nun ein sichtbares und wegweisendes Zeichen der Fortschritte, die wir gemacht haben und weiter machen werden.“

Wesentlicher Treiber von Umsatz und Ergebnis des Konzerns war im Geschäftsjahr 2017 der Geschäftsbereich Core Components mit dem angestammten Geschäftsfeld Fastening Systems und dem neuen Geschäftsfeld Tie Technologies. Der Umsatz des Geschäftsbereichs stieg im Vergleich zum Vorjahr um 36,7 % auf 351,4 Mio.€ (Vorjahr: 257,1 Mio.€). Ursächlich für diesen Anstieg war insbesondere die erstmalige Einbeziehung von Vossloh Tie Technologies, aber auch ein deutliches Umsatzplus bei Vossloh Fastening Systems. Vor allem das Geschäft mit Befestigungssystemen in China entwickelte sich wesentlich besser als erwartet, zumal die dort ansässigen Kunden zum Teil sogar Liefermengen abriefen, die ursprünglich erst für 2018 vorgesehen waren. Somit verbesserte sich das EBIT im Geschäftsbereich erheblich, es stieg um 59,8 % auf 51,2 Mio.€ (Vorjahr: 32,0 Mio.€). Mit 14,6 % lag auch die EBIT-Marge deutlich über dem Vorjahreswert von 12,5 %. Zu der Ergebnisverbesserung trug auch Vossloh Tie Technologies bei – der Ergebnisbeitrag lag klar über den Erwartungen.

Im Geschäftsbereich Customized Modules lagen die Erlöse im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 leicht unter Vorjahr. Sie betrugen 483,3 Mio.€ (Vorjahr: 492,3 Mio.€). Erwartungsgemäß wiederholten sich die im Jahr 2016 erzielten hohen Umsätze mit Weichensystemen in Frankreich im abgelaufenen Jahr nicht. Zudem blieb 2017 das Geschäft mit den großen US-amerikanischen Frachtbetreibern anhaltend schwach. Mit einem EBIT des Geschäftsbereichs in Höhe von 30,5 Mio.€ im Jahr 2017 gegenüber 34,4 Mio.€ im Vorjahr verringerte sich die EBIT-Marge von 7,0 % auf 6,3 %.

Deutliche Umsatzsteigerungen verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut der Geschäftsbereich Lifecycle Solutions mit einem Umsatzzuwachs von 9,0 % auf 91,0 Mio.€ (Vorjahr: 83,5 Mio.€). Insbesondere in China konnten im Segment präventive Schieneninstandhaltung höhere Umsätze mit dem Verkauf von Fahrzeugen erzielt werden. Auch in der Schweiz wurden Mehrumsätze erreicht. Damit erzielte der Geschäftsbereich 43,7 % seiner Umsätze außerhalb Deutschlands. Das EBIT lag 2017 bei 6,6 Mio.€ im Vergleich zu 7,7 Mio.€ im Vorjahr. Da das EBIT des Geschäftsjahres 2016 von einem positiven Sondereffekt begünstigt war, konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 auf vergleichbarer Basis ein Ergebnisplus erreicht werden.

Die durchschnittliche Anzahl der im Vossloh-Konzern beschäftigten Mitarbeiter betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 3.934 im Vergleich zu 3.682 im Jahr zuvor. Der Anstieg ist in erster Linie auf die erstmalige Einbeziehung des Anfang 2017 erworbenen Geschäftsfelds Tie Technologies zurückzuführen.

Für 2018 erwartet der Vossloh-Konzern Umsätze auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2017. Das EBIT und damit die EBIT-Marge werden unter den Werten von 2017 erwartet. Ausschlaggebender Grund dafür ist die sehr starke Geschäftsentwicklung in unserem margenstarken Fokusmarkt China im Geschäftsjahr 2017, die zum Teil zu Lasten des Folgejahres geht, da ursprünglich für 2018 vorgesehene Lieferungen seitens unserer Kunden vorgezogen wurden. Diese projektbedingten Schwankungen führen voraussichtlich zu einer temporär schwächeren Geschäftsentwicklung im laufenden Geschäftsjahr. Diese Entwicklung wird aus heutiger Sicht trotz erwarteter steigender Ergebnisse in den anderen Geschäftsbereichen des Konzerns nicht vollständig kompensiert werden können. Insgesamt werden für 2018 Konzernumsätze zwischen 875 Mio.€ und 950 Mio.€ sowie eine EBIT-Marge zwischen 6,0 % und 7,0 % erwartet. In 2019 wird wieder ein Anstieg der Geschäftstätigkeit des Geschäftsfelds Fastening Systems in China und eine spürbare Belebung der Nachfrage der großen US-amerikanischen Frachtbetreiber erwartet – und damit eine entsprechende Verbesserung der Profitabilität.

Für Vossloh steht nach der nunmehr weit vorangeschrittenen Neuausrichtung des Konzerns nicht nur die Forcierung nachhaltig profitablen, organischen Wachstums im Fokus der kommenden Jahre, sondern auch die gezielte Suche nach geeigneten Akquisitionsobjekten beziehungsweise Kooperationspartnern. Als Anbieter zahlreicher Komponenten und Instandhaltungsdienstleistungen in der Bahninfrastruktur ist Vossloh prädestiniert, mit den steigenden Möglichkeiten auf dem Gebiet der Digitalisierung die Entwicklung des Infrastrukturzustandes vorherzusagen und so durch präventive und zustandsorientierte Instandhaltung die Verfügbarkeit der Strecke sowie die Lebensdauer der Bahninfrastruktur deutlich zu verlängern und damit gleichzeitig die Kosten auf der Kundenseite zu senken. „The Smart Rail Track by Vossloh“ ist unsere Vision eines kostenoptimierten und individualisierten Managements der Bahninfrastruktur.

Vossloh-Konzern 20172016*
AuftragseingangMio.€867,2829,7
AuftragsbestandMio.€474,4490,7
UmsatzMio.€918,3822,5
EBITMio.€70,357,5
EBIT-Marge%7,77,0
ROCE%8,98,8
WertbeitragMio.€11,1–1,5
KonzernergebnisMio.€0,310,1
Ergebnis je Aktie–0,500,22
Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten1,741,30

* Vorjahreszahlen aufgrund der Behandlung des Geschäftsbereichs Transportation als nicht fortgeführte Aktivitäten angepasst.

Werdohl, 22. März 2018

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Vossloh ist weltweit in den Märkten für Bahntechnik tätig. Kerngeschäft ist die Bahninfrastruktur. Die Konzernaktivitäten sind in den drei Geschäftsbereichen Core Components, Customized Modules, Lifecycle Solutions gegliedert. Im Geschäftsjahr 2017 erzielte Vossloh mit über 3.900 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 920 Mio.€.