29.10.2020

Vossloh mit sehr guter Entwicklung nach neun Monaten, Profitabilitätserwartung für 2020 angehoben

  • Umsatz portfoliobereinigt trotz Pandemie-Effekten leicht über Vorjahr
  • EBIT-Marge legt um vier Prozentpunkte auf 8,8 % zu
  • Positive Effekte aus Maßnahmenprogramm deutlich spürbar
  • Profitabilitätserwartung für Geschäftsjahr 2020 angehoben
  • Book-to-Bill-Verhältnis mit 1,16 unverändert stark

In den ersten neun Monaten 2020 erzielte Vossloh einen Umsatz von 617,7 Mio.€. Im Vorjahr betrugen die Umsätze, bereinigt um Erlöse aus mittlerweile veräußerten US-Weichenaktivitäten, 615,7 Mio. € (berichtet: 662,1 Mio.€). Umsätze in einer Größenordnung von etwa 55 Mio.€, die ursprünglich im Neunmonatszeitraum erwartet worden waren, verschieben sich als Folge der COVID-19-Pandemie in die Zukunft. Nach einem außerordentlich starken dritten Quartal beläuft sich das EBIT nach neun Monaten 2020 auf 54,5 Mio.€ (Vorjahr bereinigt: 31,9 Mio.€). Dies entspricht einer deutlich verbesserten EBIT-Marge in Höhe von 8,8 % (Vorjahr bereinigt: 4,8 %). Hierin ist die im ersten Quartal angefallene, erfolgswirksame Buchwertanpassung in Höhe von 15,6 Mio.€ im Rahmen der Übergangskonsolidierung eines Joint Ventures in China im Geschäftsfeld Fastening Systems enthalten. Abzüglich dieses Effekts wurde ein EBIT von rund 39 Mio.€ erzielt. Nach drei Quartalen belaufen sich pandemiebedingte EBIT-Schmälerungen auf eine Größenordnung von 15 Mio.€.

Der Auftragseingang im Vossloh-Konzern lag mit 717,8 Mio.€ über dem um Portfolioeffekte bereinigten Vorjahreswert von 703,0 Mio.€. Das entspricht einem Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz (Book-to-Bill-Verhältnis) von 1,16. Der Auftragsbestand zum 30. September 2020 betrug 654,5 Mio.€ und übertraf ebenso den um Portfolioeffekte bereinigten Vorjahreswert von 627,6 Mio.€.

„Unser Geschäft hat sich im dritten Quartal sehr erfreulich entwickelt. Das Effizienzsteigerungsprogramm im letzten Jahr zahlt sich mehr und mehr aus. Die positiven Effekte sind deutlich in den Zahlen erkennbar“, betont Oliver Schuster, Vorstandsvorsitzender der Vossloh AG. „Die bisherige Entwicklung des laufenden Geschäftsjahres unterstreicht nicht zuletzt auch unsere überdurchschnittlich hohe Krisenstabilität. Alles in allem bin ich sehr zuversichtlich, dass wir auf einem guten Weg sind.“

Geschäftsbereich Core Components
Im Geschäftsbereich Core Components erreichten die Auftragseingänge in den ersten neun Monaten 2020 297,4 Mio.€ und lagen erwartungsgemäß etwas unter dem hohen Vorjahreswert von 327,5 Mio.€. Der Rückgang war insbesondere auf im Vorjahr gewonnene Großaufträge im Betonschwellengeschäft in Australien zurückzuführen. Im dritten Quartal 2020 konnte Vossloh einen weiteren wichtigen Großauftrag in Höhe von mehr als 30 Mio.€ in China im Geschäftsfeld Fastening Systems verzeichnen. Das Book-to-Bill-Verhältnis lag nach neun Monaten bei 1,15. So erreichte der Auftragsbestand am 30. September 2020 311,7 Mio.€ (Vorjahr: 320,6 Mio. €). Umsatzseitig verzeichnete der Geschäftsbereich Core Components einen Zuwachs von 5,8 % auf 258,4 Mio.€. Deutliche Umsatzzuwächse im Geschäftsfeld Tie Technologies – vor allem in Australien – konnten die leicht rückläufige Umsatzentwicklung des Geschäftsfelds Fastening Systems überkompensieren. Das EBIT legte, begünstigt durch den Effekt aus der Übergangskonsolidierung des Joint Ventures in China, im Vergleich zum Vorjahr deutlich von bereinigten 25,8 Mio.€ auf 36,5 Mio.€ zu. Resultierend aus dem höheren EBIT wurde eine EBIT-Marge von 14,1 % (Vorjahr: bereinigt 10,6 %) erzielt.

Geschäftsbereich Customized Modules
Die Auftragseingänge im Geschäftsbereich Customized Modules beliefen sich in den ersten drei Quartalen 2020 auf 342,6 Mio.€, nach portfoliobereinigten 309,5 Mio.€ im Vorjahreszeitraum. Der deutliche Zuwachs ist insbesondere auf den Gewinn von Neuaufträgen in Ägypten, Polen und Großbritannien zurückzuführen. Das Book-to-Bill-Verhältnis belief sich auf 1,19. Der Auftragsbestand zum 30. September 2020 erreichte 327,9 Mio. € (Vorjahr portfoliobereinigt: 293,7 Mio.€). Der Umsatz im Geschäftsbereich Customized Modules lag im Wesentlichen aufgrund von pandemiebedingten Produktionsstillständen in Frankreich mit 287,8 Mio.€ unter dem portfoliobereinigten Vorjahreswert von 306,6 Mio.€ (berichtet: 353,0 Mio.€). Das EBIT konnte dagegen signifikant von bereinigten 13,4 Mio.€ im Vorjahr auf 21,3 Mio.€ gesteigert werden. Dies entspricht einem Anstieg der EBIT-Marge von bereinigten 3,8 % im Vorjahr auf 7,4 %. Der deutliche Anstieg ist maßgeblich auf die operativen Verbesserungen als Folge des Maßnahmenprogramms zurückzuführen, wodurch die Belastungen aus der COVID-19-Pandemie mehr als kompensiert werden konnten. Daneben war das Ergebnis auch leicht durch einen Grundstücksverkauf im dritten Quartal begünstigt.

Geschäftsbereich Lifecycle Solutions
Der Geschäftsbereich Lifecycle Solutions erzielte in den ersten drei Quartalen 2020 Auftragseingänge in Höhe von 84,0 Mio.€, ein Plus von 6,5 % nach 78,8 Mio.€ im Vorjahreszeitraum. Das Book-to-Bill-Verhältnis lag bei 1,06. Zugleich erhöhte sich der Auftragsbestand leicht von 14,9 Mio.€ zum Ende des dritten Quartals 2019 auf 15,5 Mio.€ zum Ende September 2020. Der Umsatz legte im Berichtszeitraum leicht von 76,8 Mio.€ auf 79,0 Mio.€ zu, getrieben von einer starken Auslastung in den Bereichen Logistik und stationäres Schweißen, wodurch rückläufige Umsatzbeiträge aus dem Verkauf von Maschinen für die Instandhaltung des Fahrwegs mehr als ausgeglichen wurden. Beim EBIT konnte der Geschäftsbereich Lifecycle Solutions aufgrund der hohen Auslastung in den Bereichen Stationäres Schweißen und Logistik sowie den Effekten des Maßnahmenprogramms deutliche Zugewinne verzeichnen. Nach neun Monaten hat sich das EBIT 2020 auf 7,2 Mio.€ nahezu verdoppelt (Vorjahr bereinigt: 3,7 Mio.€). Entsprechend verbesserte sich die EBIT-Marge im Vergleichszeitraum von bereinigten 4,8 % auf 9,1 %.

Mitarbeiter1
Im Rahmen des Maßnahmenprogramms, welches eine signifikante Reduktion der Mitarbeiterzahl vorsah, sank die Anzahl der Mitarbeiter im Vossloh-Konzern zum 30.9.2020 im Vergleich zum Vorjahr um 326 auf 3.491.

Ausblick
Aufgrund der starken Ergebnisentwicklung im dritten Quartal 2020 hat der Vossloh-Konzern die Prognose bezüglich der EBIT- und EBITDA-Marge angehoben. Für das Geschäftsjahr 2020 rechnet Vossloh nun mit einer EBIT-Marge von 7,5 % bis 8,5 % (bislang 7 % bis 8 %) und einer EBITDA-Marge von 13 % bis 14 % (bislang 12 % bis 13 %). Das Unternehmen erwartet im Geschäftsjahr 2020 aus heutiger Sicht Umsatzerlöse in der Größenordnung von 870 Mio.€. Damit wird die infolge der Pandemie auf den unteren Rand der Spanne von 900 Mio.€ bis 1 Mrd.€ konkretisierte Erwartung wie bereits zum Halbjahr avisiert leicht unterschritten.

Die aktuelle Prognose unterstellt, dass es zu keinen weiteren Werksstillegungen aufgrund der Corona-Pandemie im verbleibenden Geschäftsjahr 2020 kommt.

Die wichtigsten Kennzahlen des Vossloh-Konzerns im Überblick

Vossloh-Konzern 1-9/20191-9/2020
Auftragseingang2Mio.€703,0717,8
Auftragsbestand2Mio.€627,6654,5
UmsatzMio.€662,1617,7
EBITDA (2019 bereinigt)Mio.€70,791,7
EBITDA-Marge (2019 bereinigt)%10,714,8
EBIT (2019 bereinigt)Mio.€31,954,5
EBIT-Marge (2019 bereinigt)%4,88,8
ROCE%-0,88,4
WertbeitragMio.€-57,39,0
KonzernergebnisMio.€-85,49,1
Ergebnis je Aktie-5,300,45

1 Aus Gründen der Vereinfachung und besseren Lesbarkeit wird im Folgenden nur die männliche Form verwendet. Darin werden andere Geschlechter einbezogen (w/m/d).

2 Zwecks Vergleichbarkeit werden die Werte ohne die in 2019 veräußerten US-Weichenaktivitäten dargestellt (Auftragseingang um 60,9 Mio.€, Auftragsbestand um 69,3 Mio.€ angepasst).

Werdohl, 29. Oktober 2020

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Vossloh ist weltweit in den Märkten für Bahntechnik tätig. Kerngeschäft ist die Bahninfrastruktur. Die Konzernaktivitäten sind in den drei Geschäftsbereichen Core Components, Customized Modules, Lifecycle Solutions gegliedert. Im Geschäftsjahr 2019 erzielte Vossloh mit durchschnittlich 3.786 Mitarbeitern einen Umsatz von 916,4 Mio.€.