17.03.2016

Geschäftsentwicklung 2015 planmäßig – operative und strategische Ziele erreicht

  • Umsatz steigt um 9,1 % auf 1,2 Mrd.€
  • EBIT deutlich verbessert von vergleichbaren 18,8 Mio.€ auf 45,1 Mio.€, EBIT-Marge mit 3,8 % am oberen Ende der avisierten Bandbreite
  • Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit bei 107,8 Mio.€ nach -42,2 Mio.€ im Vorjahr
  • Eigenkapitalquote auf 31,2 % erhöht
  • Nettofinanzschuld auf 200,1 Mio.€ zurückgeführt

Vossloh hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 die vom Management in Aussicht gestellten Ziele der operativen Entwicklung erreicht. Umsatz, Ergebnis und Cashflow haben sich spürbar erholt. Die Nettofinanzschuld wurde signifikant reduziert, die Eigenkapitalquote deutlich gesteigert. Zudem wurden wesentliche Fortschritte auf dem Weg der Transformation des Unternehmens in einen rein auf Eisenbahninfrastruktur fokussierten Branchenführer erzielt. So ist mit Wirkung vom Ablauf des 31. Dezember 2015 der Verkauf des spanischen Lokomotivengeschäfts an die Schweizer Gesellschaft Stadler Rail AG vollzogen worden. Durch die Transaktion hat sich das Eigenkapital des Vossloh-Konzerns erhöht und die Nettofinanzschuld verringert. Die Finanzdaten des Jahres 2015 sind infolge der Entkonsolidierung der veräußerten Aktivitäten nicht mehr mit den ursprünglich ausgewiesenen Werten der Vorjahre vergleichbar. Für das Jahr 2014 werden mit dem Jahresabschluss 2015 Vergleichszahlen vorgelegt.

Der Umsatz des Konzerns stieg im Jahr 2015 um 9,1 % auf 1.200,7 Mio.€. Im Vergleich zum aktuell durchschnittlichen Wachstum des Marktes für Eisenbahntechnik, das von Experten (UNIFE) auf 2,8 % p.a. veranschlagt wird, ist Vossloh wie geplant deutlich stärker gewachsen. Aus der Umrechnung von Wechselkursen ergaben sich im Geschäftsjahr 2015 gegenüber dem Vorjahr positive Umsatzeffekte in Höhe von 37,5 Mio.€. Mit dem Umsatzanstieg und den fortlaufenden Effizienzprogrammen verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern – EBIT – des Konzerns von vergleichbaren 18,8 Mio.€ (bereinigt um Sondereffekte) im Vorjahr auf 45,1 Mio.€ in 2015. Im Jahr 2014 war das EBIT (einschließlich Sondereffekte) mit -183,4 Mio.€ negativ, da nach einer umfassenden Bestandsaufnahme wesentliche Korrekturen bei bilanziellen Wertansätzen und Einschätzungen zur Geschäftsentwicklung vorgenommen und für den überwiegenden Anteil der Geschäftsfelder Restrukturierungen eingeleitet werden mussten. Effekte aus der Umrechnung von Wechselkursen hatten 2015 im Vergleich zum Vorjahr einen positiven Effekt auf das Konzern-EBIT in Höhe von 2,7 Mio.€. Die EBIT-Marge des Geschäftsjahres 2015 lag bei 3,8 % nach vergleichbaren 1,7 % im Vorjahr.

Der Umsatzanstieg des Vossloh-Konzerns im Geschäftsjahr 2015 resultierte vorrangig und wie erwartet aus deutlich höheren Umsätzen des Geschäftsbereichs Transportation. Diese nahmen um 54,1 % auf 357,3 Mio.€ zu (Vorjahr: 231,9 Mio.€). Das Umsatzwachstum resultierte in erster Linie aus dem Geschäftsfeld Electrical Systems, in dem die Erlöse mit der planmäßigen Abwicklung insbesondere größerer Projekte um 73,5 % auf 249,5 Mio.€ (Vorjahr: 143,8 Mio.€) stiegen. Auch Vossloh Locomotives konnte 2015 eine deutliche Umsatzsteigerung verzeichnen. Mit insgesamt 109,5 Mio.€ wurde der Vorjahreswert von 90,0 Mio.€ um 21,6 % übertroffen. Mit der Umsatzsteigerung verbesserte sich auch das EBIT des Geschäftsbereichs Transportation von -164,0 Mio.€ auf -5,0 Mio.€ im Jahr 2015. Ohne Sondereinflüsse hatte das EBIT im Jahr 2014 bei vergleichbaren -45,3 Mio.€ gelegen. Im Geschäftsjahr 2015 betrugen die Auftragseingänge im Geschäftsbereich Transportation 264,0 Mio.€ und erreichten somit nahezu das Niveau des Vorjahres von 275,8 Mio.€. Der Auftragseingang des Geschäftsfelds Locomotives lag dabei mit 115,9 Mio.€ um 34,0 % über dem Niveau des Vorjahres von 86,5 Mio.€. Vossloh Electrical Systems verbuchte im Geschäftsjahr 2015 Auftragseingänge in Höhe von 150,0 Mio.€. Der Vorjahreswert von 190,9 Mio.€ war unter anderem durch den Großauftrag aus den USA in Höhe von rund 50 Mio.€ geprägt gewesen. Im Rahmen der seit Dezember 2014 verfolgten Strategie von Vossloh, das Unternehmen auf das Kerngeschäft Bahninfrastruktur zu fokussieren, ist weiterhin geplant, die beiden derzeit noch verbleibenden Geschäftsfelder des Geschäftsbereichs Transportation bis spätestens 2017 zu verkaufen oder in eine oder mehrere von Vossloh nicht mehr kontrollierte Partnerschaften zu überführen.

Höher als erwartet fiel im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 das Umsatzwachstum im größten der drei Kerngeschäftsbereiche des Konzerns, Customized Modules, aus. Die Erlöse stiegen um 10,6 % auf 523,0 Mio.€ (Vorjahr: 473,1 Mio.€). Neben spürbarem Umsatzwachstum in Schweden konnten wesentliche Umsatzbeiträge in Finnland erzielt und die Marktposition in Nordeuropa ausgebaut werden. Das EBIT des Geschäftsbereichs verbesserte sich aufgrund der Umsatzexpansion und bedingt durch Effizienzsteigerungen um 30,9 % auf 34,4 Mio.€ von einem vergleichbaren, um Sondereffekte bereinigten Wert des Vorjahres in Höhe von 26,3 Mio.€. Einschließlich der Sondereffekte hatte das EBIT im Jahr 2014 bei -50,7 Mio.€ gelegen. Die EBIT-Marge betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 6,6 % nach vergleichbaren 5,6 % im Vorjahr. Der Geschäftsbereich Customized Modules verzeichnete 2015 Auftragseingänge von 512,0 Mio.€, 11,6 % mehr als in 2014 (458,7 Mio.€).

Im Geschäftsbereich Core Components blieben die Umsätze im Geschäftsjahr 2015 mit 256,6 Mio.€ wie erwartet hinter dem Vorjahr (331,0 Mio.€) zurück. Insbesondere die außerordentlich hohen Erlöse des Vorjahres in China konnten 2015 nicht wiederholt werden. Zu dem Umsatzrückgang beigetragen hat daneben auch eine schwächere Entwicklung in weiteren Ländern, darunter in der Türkei, Russland und Thailand. Das EBIT des Geschäftsbereichs ging im Vergleich zum Vorjahr zurück, von bereinigten 47,6 Mio.€ auf 29,2 Mio.€. Vossloh hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 Personalanpassungen im dem Geschäftsbereich zugeordneten Geschäftsfeld Fastening Systems in Werdohl vorgenommen. Hintergrund der Kostensenkungsmaßnahmen ist der anhaltende Wettbewerbsdruck in einer Reihe von regionalen Märkten. Trotz des Umsatzrückgangs im Jahr 2015 konnte die Marge des Geschäftsbereichs Core Components zweistellig gehalten werden. Sie lag bei 11,4 % nach bereinigten 14,4 % im Jahr 2014. Der Auftragseingang im Geschäftsbereich betrug 251,6 Mio.€ (Vorjahr: 347,2 Mio.€).

Im Geschäftsbereich Lifecycle Solutions stiegen die Erlöse im Jahr 2015 getragen durch eine positive Entwicklung im Bereich Stationäre Leistungen sowie die erstmalige Konsolidierung des Joint Venture in Finnland um 3,1 % auf 71,7 Mio.€ (Vorjahr: 69,6 Mio.€). Lifecycle Solutions hat im abgelaufenen Jahr nicht nur in Nordeuropa, sondern auch in China höhere Umsätze als im Vorjahr erzielt. Der Anteil der Auslandserlöse lag 2015 bei nahezu 30 %. Das EBIT des Geschäftsbereichs von 5,5 Mio.€ veränderte sich im Vergleich zum bereinigten Wert aus 2014 nicht. Einschließlich Sondereinflüssen hatte das EBIT im Vorjahr bei 3,5 Mio.€ gelegen. Auch die EBIT-Marge veränderte sich gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert (7,9 %) kaum, sie lag 2015 bei 7,7 %. Über das reine Abrufgeschäft hinaus verbuchte der Geschäftsbereich Lifecycle Solutions im abgelaufenen Geschäftsjahr Auftragseingänge in Höhe von 69,2 Mio.€ (Vorjahr: 72,9 Mio.€).

Mit der operativen Erholung und dem Veräußerungsgewinn aus der Desinvestition des spanischen Lokomotivengeschäfts hat sich das Eigenkapital von Vossloh zum 31. Dezember 2015 im Vergleich zum Vorjahreswert erheblich erholt. Es lag zum Stichtag des Berichtsjahres bei 428,7 Mio.€ (Vorjahr: 349,6 Mio.€). Auch die Eigenkapitalquote verbesserte sich auf solide 31,2 %, nachdem sie im Zuge der notwendigen Bereinigungen im Jahr 2014 auf 21,8 % zurückgegangen war. Die Nettofinanzschuld des Vossloh-Konzerns wurde 2015 wesentlich verringert. Sie betrug zum Jahresende 200,1 Mio.€ nach 283,0 Mio.€ zum Stichtag 31. Dezember 2014. Zur Rückführung der Verbindlichkeiten hat sowohl der spürbar höhere Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit von 107,8 Mio.€ (Vorjahr: -42,2 Mio.€) beigetragen wie auch der Netto-Mittelzufluss aus der Veräußerung des spanischen Lokomotivengeschäfts von Transportation.

Obwohl Vossloh den Umsatz 2015 deutlich gesteigert hat, ging die Anzahl der bei Vossloh Beschäftigten leicht zurück. Konzernweit waren es im Durchschnitt des Jahres 4.875 Mitarbeiter (Vorjahr: 4.883 Mitarbeiter). Zum Stichtag 31. Dezember 2015 lag die Zahl der Beschäftigten bei 4.793 im Vergleich zu 4.905 zum 31. Dezember 2014. Während die Mitarbeiterzahl in den beiden Geschäftsbereichen Core Components und Transportation zurückging, stieg sie sowohl bei Customized Modules als auch bei Lifecycle Solutions. 1.751 Beschäftigte, entsprechend rund
37 % der Gesamtbelegschaft waren für Vossloh zum Jahresende 2015 in Deutschland tätig (Vorjahr: 1.872, 38 % Anteil an Gesamtbelegschaft).

Für 2016 und 2017 hält das Management von Vossloh unverändert an den bereits im Dezember 2015 bestätigten Prognosen zur Geschäftsentwicklung fest. Für das Geschäftsjahr 2016 geht Vossloh wie auch in den letzten Jahren von einem geschäftstypisch verhaltenen Start aus. Gleichwohl werden im laufenden Jahr für den Konzern Umsätze zwischen 1,2 und 1,3 Mrd.€ und somit ein weiterer Erlösanstieg erwartet. Umsatzwachstum wird insbesondere für den Geschäftsbereich Core Components sowie für das Geschäftsfeld Electrical Systems antizipiert.

Die EBIT-Marge 2016 soll auf 4,0 % bis 4,5 % steigen. Für 2017 erwartet das Management auf Basis der bestehenden Portfolio-Struktur eine EBIT-Marge von 5,5 % bis 6,0 %. In einer zukünftigen Portfoliostruktur ohne den Geschäftsbereich Transportation ist von einer deutlich höheren Profitabilität auszugehen. Vossloh sieht sich mit den erreichten Schritten und der verbesserten Positionierung des Konzerns finanziell, operativ und strategisch gut auf das angestrebte weitere profitable Wachstum des Unternehmens vorbereitet.

Vossloh-Konzern 2014*2015
AuftragseingangMio.€1.149,61.089,8
AuftragsbestandMio.€1.142,11.031,3
UmsatzMio.€1.100,81.200,7
EBITMio.€18,8**45,1
EBIT-Marge%1,7**3,8
ROCE%-21,75,6
WertbeitragMio.€-267,8-35,9
KonzernergebnisMio.€-205,777,8
Ergebnis je Aktie-16,465,42

* Vorjahreszahlen aufgrund der Veräußerung des ehemaligen Geschäftsfelds Rail Vehicles angepasst

** Um Sondereffekte bereinigt, d.h. unter Eliminierung von Ergebniseffekten, die sich aus Restrukturierungsmaßnahmen, der Neuausrichtung einzelner Geschäftseinheiten und Abschreibungen von Firmenwerten ergeben sowie bereinigt um Sachverhalte, sofern diese aperiodischen und/oder Einmalcharakter haben

Werdohl, 17. März 2016

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Vossloh ist weltweit in den Märkten für Bahntechnik tätig. Kerngeschäft ist die Bahninfrastruktur. Darüber hinaus arbeitet der Konzern im Bereich Schienenfahrzeuge und Elektrobusse. Seit dem 1. Januar 2015 sind die Konzernaktivitäten in den vier Geschäftsbereichen Core Components, Customized Modules, Lifecycle Solutions und Transportation gegliedert. Im Geschäftsjahr 2015 erzielte Vossloh mit rund 4.900 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,2 Mrd.€.